Remote Work on the Road – produktiv für ausgewählte Phasen
Ich arbeite nicht permanent unterwegs. Für mich ist der Wohnwagen eine ergänzende Option: in bestimmten Projektphasen, saisonal (Frühling/Spätsommer) oder wenn ein Ortswechsel Fokus und Kreativität pusht. Hier zeige ich, wie ich diese Phasen professionell organisiere – ohne das Büro zu ersetzen.

~8 Min. Lesezeit · Aktualisiert am
Wann & wie oft nutze ich das?
- Saisonal: vor allem Frühling und Spätsommer.
- Projektweise: Fokus-Sprints (1–2 Wochen) für bestimmte Deliverables.
- Nie 24/7: Es ist eine Ergänzung zum Büro, keine Dauerlösung.
Warum Wohnwagen + App & Webentwicklung?
Die Idee entstand aus dem Wunsch nach mehr Flexibilität und Naturverbundenheit. Als App & Webentwickler bin ich ortsunabhängig – warum also nicht diese Freiheit nutzen?
Die Vorteile des mobilen Arbeitens
- Ortswechsel für Kreativität (phasenweise): Neue Umgebung = neue Perspektiven
- Work-Life-Integration: Mittagspause beim Wandern mit Hund
- Gesunde Balance: Mehr Zeit draußen, weniger Großstadt-Stress
- Kundennähe: Flexible Termine auch vor Ort möglich
Mein Hund als Co-Pilot
Ein Hund macht mobiles Arbeiten komplexer, aber auch bereichernder:
- Strukturierte Pausen: Gassi-Runden erzwingen gesunde Arbeitsunterbrechungen
- Location-Auswahl: Hundefreundliche Plätze und Wandermöglichkeiten werden Priorität
- Sozialer Kontakt: Hunde sind natürliche Eisbrecher auf Campingplätzen
- Sicherheit: Natürliche Alarmanlage für den Wohnwagen
Tech-Setup für unterwegs
Hardware-Basis
Mein bewährtes macOS-Setup funktioniert auch mobil hervorragend:
- MacBook Pro 14" (Apple Silicon): Beste Balance aus Performance und Akkulaufzeit
- Externe 4K-Monitor 24": USB-C powered, platzsparend faltbar
- Magic Keyboard + Trackpad: Ergonomie auch im Wohnwagen
- USB-C Hub: Mehr Ports, HDMI, Ethernet
- Externe SSD (2TB): Time Machine Backups + Projekte
Kommunikation & Video-Calls
- AirPods Pro: Noise Cancelling für konzentriertes Arbeiten
- LED-Panel: Gute Ausleuchtung für Video-Calls
- Handy als Hotspot-Backup: Redundante Internetverbindung
- iPhone als Webcam: Bessere Videoqualität als MacBook-Kamera
Software-Anpassungen
Meine Standard-Tools funktionieren überall – wichtige Ergänzungen:
# Connectivity Tools
- Network Radar: WLAN-Analyse
- WiFi Scanner: Beste Verbindung finden
- Battery Health: Akku-Monitoring
# Offline-Fähigkeiten erweitern
- VS Code: Offline-Extensions und lokale Server
- Infinity statt Sketch/Figma: Offline nutzbar
- Dokumentation lokal: Dash für API-DocsArbeitsplatz im Wohnwagen
Ergonomischer Arbeitsplatz
Auf 6 Quadratmetern einen produktiven Arbeitsplatz zu schaffen, erfordert Kreativität:
- Ergonomische Sitzposition: Laptop auf Augenhöhe, externe Tastatur
- Ausreichend Licht: LED-Streifen + Tageslicht durch große Fenster
- Aufbewahrung: Kabelbox, feste Plätze für alle Geräte
- Klimakontrolle: Lüftung und Heizung für Konzentration
Stauraum-Management
Tech-Schrank Organisation:
├── Oberfach: MacBook + Zubehör (täglich)
├── Mittelfach: Monitor, Kabel, Adapter
├── Unterfach: Backup-Festplatte, Ladegeräte
└── Schubladen: Kleinteile, USB-Sticks, NotizenInternet & Connectivity
Multi-Provider-Strategie
Ausfallsicherheit ist entscheidend für professionelles Arbeiten:
- Telekom LTE-Router: Primäre Verbindung mit Unlimited-Tarif
- Lokale SIM-Karte: Backup + anderes Netz
- Campingplatz-WLAN: Zusätzliche Option, meist langsam
- Starlink (geplant): Für wirklich abgelegene Gebiete
Internet-Optimierung
# Netzwerk-Tools für bessere Verbindung
- External LTE-Antenne: +20% Signalstärke
- WiFi-Repeater: Campingplatz-WLAN verstärken
- Network Monitoring: Beste Tageszeiten identifizieren
- Data Compression: Opera-Browser für langsame VerbindungenOffline-Strategien
- Git Repositories: Alle Projekte lokal synchron
- Dokumentation: API-Docs, Tutorials offline verfügbar
- Design Assets: Icon-Libraries, Fonts lokal gespeichert
- npm/node_modules: Dependencies für mehrere Projekte gecacht
Stromversorgung & Power Management
Autarke Stromversorgung
MacBook Pro verbraucht 50-70W unter Last – das erfordert durchdachte Stromplanung:
- 400W Solarpanel: Grundversorgung bei Sonnenschein
- 200Ah LiFePO4 Batterie: 2-3 Arbeitstage ohne Sonne
- 2000W Wechselrichter: Für MacBook + Monitor + Router
- 12V USB-C Adapter: Direkter Laptop-Betrieb ohne Wechselrichter
Stromverbrauch optimieren
# Energiespar-Einstellungen macOS
- Display-Helligkeit reduzieren
- Energy Saver: Aggressive Einstellungen
- Activity Monitor: Stromfressende Apps identifizieren
- Bluetooth/WiFi nur bei Bedarf
- Background App Refresh deaktivierenBackup-Power-Lösungen
- Powerbank 100Wh: Zusätzliche 4-6 Stunden MacBook-Laufzeit
- 12V Fahrzeugladegerät: Aufladen während der Fahrt
- Campingplatz-Stromanschluss: Backup und Vollladung aller Geräte
Workflow-Anpassungen
Angepasste Arbeitszeiten
Mobiles Arbeiten erfordert flexible, aber strukturierte Zeiten:
- 5:00-7:00: Morgenrunde mit Hund + Kaffee, Sport
- 7:00-12:00: Deep Work Phase (beste Konzentration)
- 12:00-14:00: Mittagspause + Wanderung
- 14:00-17:00: Meetings + Kommunikation
- 17:00+: Feierabend, Outdoor-Zeit
Projekt-Management-Anpassungen
# Mobile-First Workflow
- GitHub Projects: Alles in Issues organisiert
- Offline-fähige Tools bevorzugen
- Async Kommunikation priorisieren (Slack, E-Mail)
- Video-Calls in stabilen Internet-Zeiten bündeln
- Deliverables in kleineren Paketen planenClient Communication
- Vorab-Planung: Remote-Phasen stimme ich vorher ab (Zeitraum, Erreichbarkeit, Netztests).
- Transparenz: Kunden wissen über die Zeiten des mobilen Arbeitens Bescheid
- Verfügbarkeitszeiten: Klare Kommunikation der Erreichbarkeit
- Notfall-Kontakt: Handy-Nummer für dringende Fälle
- Delivery-Puffer: Zusätzliche Zeit für unvorhersehbare Verzögerungen
Work-Life-Balance unterwegs
Grenzen ziehen auf 6m²
Wenn Wohn- und Arbeitsraum identisch sind, wird Abgrenzung zur Herausforderung:
- Laptop zuklappen = Feierabend-Ritual
- Arbeitsplatz komplett abbauen nach 17:00
- Outdoor-Aktivitäten als klare Arbeitspausen
Natur als Produktivitäts-Booster
- Morgen-Wanderung: Klarheit für den Tag gewinnen
- Outdoor-Meetings: Walking Calls bei schönem Wetter
- Coding-Pausen: 5 Minuten raus statt Social Media
- Problem-Solving: Schwierige Bugs beim Spaziergang lösen
Sozialer Kontakt
Einsamkeit kann beim Remote-Arbeiten zum Problem werden:
- Campingplatz-Community: Abends am Lagerfeuer
- Hund: Immer dabei, fördert soziale Kontakte
- Co-Working-Spaces: In größeren Städten für Abwechslung
- Video-Calls mit Team: Nicht nur fachlich, auch persönlich
- Local Meetups: Developer-Treffen auch in kleineren Städten
Praktische Tipps & Locations
Beste Locations für Workation
- Wallis: Teuer, aber traumhafte Berge und Ruhe
- Norwegen: Stabiles Internet, Natur pur
- Frankreich: Immer guter Kaffee und Croissants
- Kiel: Super Campingplatz, starkes Telekom-Netz
Location-Bewertungskriterien
- Internetabdeckung: Mindestens 10 Mbit/s Upload
- Stromversorgung: Solar-Potenzial oder Landstrom
- Hundefreundlich: Auslauf und Gassimöglichkeiten
- Arbeitsruhe: Nicht zu touristisch oder laut
- Infrastruktur: Einkauf, Entsorgung, Tankstelle erreichbar
Wetter-Strategien
# Wetterabhängige Arbeitsplanung
Sonnig: Outdoor-Pausen maximieren, Solar nutzen
Regen: Deep-Work-Phasen, Indoor-Projekte
Wind: Stabilität prüfen, ggf. Standort wechseln
Kalt: Heizung = Gasverbrauch beachten
Gewitter: Geräte vom Strom trennenWann es nicht passt
- Dauerbetrieb: Langfristige 24/7-Nomad-Lösungen sind nicht mein Ziel.
- Netz-kritische Releases: Deploys, die stabile Gigabit-Anbindungen verlangen, plane ich im Büro.
- Viele Vor-Ort-Termine: Dann ist die Remote-Phase verschoben.
Herausforderungen & Lösungen
Häufige Probleme und wie ich sie löse
Lösung: Offline-Phasen für Code-Review, Dokumentation, lokale Entwicklung nutzen. Uploads/Deployments in Stadt-Nähe abarbeiten.
Lösung: Morgens arbeiten (volle Batterie), nachmittags Outdoor-Pausen. Im Notfall Café oder Bibliothek nutzen.
Lösung: Minimalistisches Setup, alles hat festen Platz. Outdoor-Arbeitsplatz bei gutem Wetter (Sonnensegel).
Lösung: Noise-Cancelling-Kopfhörer, feste Arbeitszeiten, "Büro"-Mindset kultivieren.
Backup-Pläne
- Internet-Ausfall: Offline-Backlog + Stadtbesuch für Upload
- Technik-Defekt: Handy als Backup-Computer (SSH, Basic Coding)
- Wetter-Extreme: Flexible Standortwechsel oder Hotel-Überbrückung
- Hunde-Notfall: Tierarzt-Standorte vorab recherchieren
FAQ
Ist Webentwicklung im Wohnwagen professionell möglich?
Definitiv! Mit dem richtigen Setup und guter Planung kann ich genauso produktiv arbeiten wie im Büro. Wichtig sind redundante Internet-Verbindungen und professionelle Kommunikation mit Kunden.
Wie reagieren Kunden auf das mobile Arbeiten?
Die meisten Kunden finden es interessant und schätzen die Flexibilität. Wichtig ist Transparenz und dass die Arbeitsqualität nicht leidet. Video-Calls funktionieren genauso gut wie vom Büro.
Was kostet ein solches Setup?
Wohnwagen-Ausstattung (Solar, Batterie, Internet): ~8.000€. Tech-Equipment nutze ich das gleiche wie vorher.
Wie sieht es mit der Krankenversicherung aus?
Als Freelancer bin ich privat versichert – das funktioniert deutschlandweit. Bei längeren Auslandsaufenthalten muss der Versicherungsschutz angepasst werden.
Kann man das ganzjährig machen?
Bestimmt, mit der richtigen Ausrüstung und Planung ist das möglich. Aber ich bin immer nur im Frühling und Spätsommer unterwegs.
Was macht der Hund während der Arbeitszeit?
Schläft meist unter dem Schreibtisch oder liegt draußen im Schatten. Regelmäßige Gassirunden sind wichtige Pausen für uns beide.
Arbeitest du dauerhaft unterwegs?
Nein. Der Wohnwagen ist eine Ergänzung für klar geplante Phasen (projektweise, saisonal). Mein Büro bleibt die Basis.
Nächste Schritte: Mein macOS-Setup funktioniert auch mobil perfekt. Die Tools aus Node.js für Webentwicklung und VS Code Extensions sind die Basis für produktives Arbeiten unterwegs.
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